Alle werden älter, doch trifft es Frauen viel härter als Männer – durch die gesellschaftliche Abwertung, die sie erfahren. Die ehemalige Taz-Chefredakteurin Bascha Mika hat ein Buch darüber geschrieben: „Mutprobe. Frauen und das höllische Spiel mit dem Älterwerden“. Sie fordert: „Lasst Euch nicht länger alt machen!“ Denn die Gesellschaft trägt einen großen Anteil an dieser Missachtung, so schrieb Susan Sontag schon 1972 in „The Double Standard of Aging“. Seitdem ist zwar viel passiert, aber an der Stellung der älteren Frau hat sich kaum etwas verändert. Am 22. Februar stellte die Journalistin ihr Buch im Gespräch mit Verleger Jakob Augstein (Der Freitag) in Berlin vor.
„Älterwerden hat für Frauen immer noch ganz viel mit Scham zu tun“, sagt Mika, es scheine ein Gebiet zu sein, fast wie eine rote Zone – über die niemand richtig rede, die keiner so richtig betreten möge. Für Mika war es an der Zeit, dem Thema nachzugehen. Dabei wurde für sie deutlich: „Frauen in den mittleren Jahren sind einer perfiden sozialen Geringschätzung ausgesetzt, die Unbehagen, Angst und Leid hervorrufen kann. Die weibliche Abwertung wird kollektiv erlebt und ist mitnichten ein persönliches, sondern ein gesellschaftliches Problem.“
Das Video zeigt Ausschnitte von der Veranstaltung. Zuerst liest Bascha Mika eine Passage aus dem Kapitel „Knittergesicht und Cabrio – Über das Unsichtbarwerden und andere Gemeinheiten“ vor. Danach spricht sie mit Augstein unter anderem über den „Verschwindefluch“, weibliche Selbstverachtung und inwiefern Männer laut Evolutionsbiologen schuld an der Menopause sind.
Hier das Video (im Vintage-Format 4:3):
Bascha Mika:
Mutprobe. Frauen und das höllische Spiel mit dem Älterwerden.
C. Bertelsmann, 2014.